Moin zusammen

Ich möchte mal das Augenmerk auf ein ziemlich verkanntes Exemplar aus dem Opel Stall richten. Den Opel Diplomat B V8. Der kam 1969 raus und glänzte mit technischen Details, die in der damaligen Autowelt selten bis einmalig waren.

Der Diplomat verfügte (wie seine "kleinen" Brüder Kapitän und Admiral) über eine Hinterachse nach dem de Dion Prinzip. Dabei handelt es sich um eine Achskontruktion, die die Vorteile einer Einzelradkondtruktion (geringe ungefederte Massen) mit den Vorteilen einer Starrachse (Spur und Sturzkonstanz) vereinte.

Die KAD (Kapitän, Admiral, Diplomat) Achse war eine sauber an Längs und Querlenkern geführte, leichte schraubengefederte Starrachse ohne Differential. Das Differential war bei der Baureihe wie bei Einzelradaufhängungen am hinteren Wagenboden angebracht und trieb über homokinetische Antriebswellen die hinteren Antriebsräder an.

Saubere (und teure) Lösung.

Ein weiteres Highlight war die Bremsanlage. Wo (außer bei Opel) gab es 1969 4 innenbelüftete Scheibenbremsen?

Ich bin praktisch auf der Rückbank eines Diplomat B aufgewachsen. Der Wagen war von 1973 bis in die späten 80er in Familienbesitz. War schon sehr beeindruckend. Der Diplo kam als Werksvorführwagen (Erstbesitz Adam Opel AG) in die Familie. Die Fahrleistungen entsprachen in keiner Weise den Werksangaben. 0 - 100 haben wir mal mit 7 Sekunden gemessen und bei v max hing die Tachonadel hilflos senkrecht nach unten im Nirvana.

Ganz am Ende , als ich endlich das Patent hatte, bin ich den Diplo auch selbst gefahren. Geil.

Es sollte 20 Jahre dauern, bis mal wieder ein Opel dieses Bauchkribbeln erzeugen konnte. Es war mein Senator B 3.0i 24V. Aber das ist eine ganz andere Geschichte.

Rolf