Motorelektronik (Corsa B, 1 Liter 3 Zylinder) irrt sich
Also erst mal dem Administrator herzlichen Dank für die Anleitung zum Auslesen des Fehlerspeichers der Motorelektronik von Opel.
Die Karre meiner Frau ist ein Corsa B, 1 Liter, 3 Zylinder, 12 Ventiler. Der hat eine Motorelektronik von Bosch eingebaut (AFAIK Motronik 1.5.5).
Weiß jemand, wie man bei diesem Teil den Fehlerspeicher ausliest?
Das Auto springt bei jeder Witterung einwandfrei an, aber man kann zunächst nicht losfahren, denn der Motor nimmt zunächst kein Gas an - erst nach ca 1/2 bis 2 Minuten (je nachdem wie kalt der Motor ist). Die Warnleuchte der Motorelektronik bleibt dabei aus.
Die Lambdasonde arbeitet ja erst ab ca. 300 °C Arbeitstemperatur. In dieser ersten Warmlaufphase ist also die Elektronik auf den Luftmassenmesser angewiesen, um die Einspritzmenge zu berechnen. Liege ich da richtig?
Nach dieser ersten Warmlaufphase bestimmt die Lambdasonde, wieviel Benzin eingespritzt werden muß und der Motor nimmt Gas an.
Es könnte also der Luftmassenmesser sein, oder das Drosselklappenpotentiometer. Von Letzterem hat mir mal ein Marder das Kabel durchgebissen (vielleicht hätte ich ihm doch besser ein Zündkabel anbieten sollen - der Dreizyliner hat keine). Das habe ich aber wieder sorgfältig zusammengelötet und isoliert. Aber beides sollte doch die Motorelektronik erkennen können, oder?
Nach dieser Warmlaufphase kann man damit fahren, aber mit stark verringerter leistung. Wenn ich die Drosselklappe zu weit öffne (zu viel Gas gebe), bricht das Drehmoment schlagartig zusammen und etwa eine Sekunde später leuchtet die Warnlampe der Motorelektronik. Wenn ich Gas wegnehme, gehts wieder und auch die Warnlampe der Motorelektronik erlischt wieder. Je höher die Drehzahl, desto weniger Gas kann ich geben, um das zu vermeiden. Es ist wie eine Leistungsbegrenzung auf ca. 20 PS.
Der Fehlerspeicher sagt: Abgasrückführventil. Das ist aber neu, es ist schon das 3. drin. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, daß das AGR-Ventil einen so drastischen Leistungseinbruch (Drehmoment fast Null, wenn ich das Gaspedal voll durchtrete) verursachen kann.
Wie stellt die Motorelektronik fest, ob das Abgasrückführventil funktioniert? Wenn das Ventil aufmacht geht doch die angesaugte Frischluftmenge etwas zurück, weil auch der Unterdruck im Saugrohr wegen der Dreckluft über die AGR zurückgeht. Könnte also ein kaputter Luftmassenmesser der Elektronik vortäuschen, das AGR-Ventil öffne nicht?
Was ich mir noch vorstellen könnte ist ein zu geringer Druck oder eine zu geringe Fördermenge der Benzinpumpe. Mit der dadurch begrenzten Benzinmenge wäre dann auch die Ansaugluftmenge begrenzt, bis zu der sich ein zündfähiges Gemisch bilden kann, also nur eine geringe Öffnung der Drosselklappe, besonders bei höherer Drehzahl, und so ist es ja auch. Aber auch das sollte doch die Motorelektronik erkennen können und eine entsprechende Fehlermeldung abspeichern.
Was meinen die Experten? Hat jemand schon mal so einen Fehler gehabt?
Gruß und im vorraus herzlichen Dank
Nebenbei:meine Solidarität den derzeit um ihre Arbeitsplätze bangenden Opelmitarbeitern. Es ist ein nettes Auto, das sie da gebaut haben. Ich fahre gerne damit, und es ist enorm sparsam (um die 5l/100km).
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