• Abgasrückführventil AGR Teil 1

    Seit ca.1994 sind moderne PKW mit einem Abgasrückführungssystem ausgerüstet. Ziel ist die NOx-Werte um bis zu 40% zu reduzieren. Dazu wird im Teillastbetrieb ein Teil der angesaugten Frischluft durch Abgase ersetzt. Dadurch wird der Sauerstoffanteil in den Zylindern verringert, was eine Senkung der Verbrennungstemperatur und des NOx-Anteiles mit sich bringt. Die Werte für unverbrannte Kohlenwasserstoffe und Rußanteile steigen allerdings an. Die Steuerung des AGR-Ventiles erfolgt durch das Steuergerät in Auswertung des AGR-Kennlinienfeldes. Am Ausgang des Steuergerätes schaltet ein Taktsignal in einem bestimmten Tastverhältnis das Regelventil und damit stufenlos den Öffnungsquerschnitt zur Abgasrückführung. Es besteht aber auch die Möglichkeit einer pneumatischen Ansteuerung ( C18NZ ). Ist das Ventil geöffnet strömen die Abgase durch ihren höheren Druck in den Ansaugtrakt. Um das AGR-System richtig zu dosieren benötigt das Steuergerät noch die Informationen folgender Komponenten: Kühlmitteltemperaturgeber:

    Keine AGR-Funktion bei kaltem Motor
    Verminderte AGR in der Warmlaufphase

    Impulsgeber Drehzahl:

    Abschaltung AGR-Funktion bei Drehzahlen über 3000 U/min

    Leerlaufschalter:

    Sicherstellung, dass keine AGR- Funktion im Leerlauf oder Schiebebetrieb möglich ist

    Die häufigsten AGR-System-Fehler sind nicht öffnende bzw. nicht schließende Ventile. Nicht schließende Ventile führen zu den bekannten Fehlern wie Teillastruckeln, schlechtem Leerlaufverhalten und fehlender Leistung. Nicht öffnende Ventile bleiben meist unbemerkt, können aber unter ungünstigen Umständen zu Motorschäden führen.
    Das Thema AGR zieht sich durch diverse OPEL-Foren wie ein roter Faden. So sind die elektrischen Ventile der X16XEL, X12SZ, X14SZ, X16SZ, X16SZR, X14XE, X25XE besonders anfällig (Verrußen der Steuerkolben, elektr. Probleme an den Meldekreisen, Software AGR). Hier hilft meist ein Softwareupdate beim "immer Freundlichen" oder Austausch auf Kulanz. Eine rühmliche Ausnahme bildet z.B. der X20XEV, der ein pneumatisches AGR besitzt, was weniger Probleme bereitet.
    Oftmals bleibt als Alternative eine Reinigung des Ventils mittels Bremsenreiniger und Luftpistole. Leider ist diese Maßnahme nicht von Beständigkeit geprägt.
    So ist es nicht verwunderlich, dass viele OPEL-Fahrer das AGR-System durch Verschließen außer Kraft setzen möchten. Die Kritiker dieses "Umbaus" führen zwei nicht unwichtige Gründe an:
    1. Erlöschen der ABE durch Änderung der Schadstoffemission
    2. Möglichkeit kapitaler Motorschäden, zumindest bei Motoren ohne Klopfregelung (Verbrennungstemperatur)

    Die Freunde des "toten AGR" schwören auf ein spritzigeres Motorverhalten im Teillastbereich und empfinden subjektiv einige PS mehr (was eigentlich nicht sein kann, da das AGR-Ventil zumindest bei den elektrischen Ventilen ein Teil des Gesamt-Motormanagements ist; fehlt dort eine Information kann das System nicht optimal arbeiten)

    Bei den Methoden der Außerbetriebnahme hat sich das Verschließen des Ventils mit einem dünnen Kupferblech bewährt, beim C18NZ reicht es aber den Unterdruckschlauch, der zum AGR-Ventil geht abzuziehen, zu verschließen (z.B. Gewindestück einer Schraube) und wieder zu stecken.
    Kommentare 1 Kommentar
    1. Avatar von zamwil01
      zamwil01 -
      AGR bei meinem Astra G-Z16E hängt im geschlossenen Zustand fest, nach Reinigung hat sich der Ventilstösel gelockert (federt ca.0,3mm) , lässt sich aber nicht weiter von Hand öffnen, ist das überhaupt techn.möglich? auch beim Anlegen einer 12V-Spannung an den beiden äusseren Polen A-E erfolgt kein Öffnen.
      aktuelle elektr.Widerstands-Messung(Ohm):
      A-E: 8
      B-D:3250
      B-C:1250
      C-D:2900
      defekt oder nicht?
      vielen Dank für fachkundige Ratschläge,
      Willi