Opel Zafira B OPC
Freitag, 16 Februar 2007
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Opel Zafira B OPC
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Fazit

Ich nahm einen Zafira OPC-Prospekt mit, mit dem ich mich in den folgenden Wochen in beinahe jeder freien Minute befassen sollte. Am nächsen Tag wollte ich meiner Frau das Objekt der Begierde zeigen. Wir fuhren hin, und sie meinte: "Aber das ist ja ein Riesenmöbel, willst du nicht lieber den nebenan?" Der „nebenan“ war ein Meriva OPC und -schluck- derjenige, den wir damals beim OBI gesehen hatten (er ist einiges günstiger, etwas kleiner, hat einen 1.6 Liter Turbo-Aggregat mit 180 PS). Natürlich wollte ich mir zu diesem Zeitpunkt von ihr nichts sagen lassen und beharrte auf dem mit vielen Argumenten unterlegten Standpunkt, der Grössere müsse es sein. Am nächsten Tag ging ich wieder hin. Meine bessere Hälfte hatte es geschafft, mich im Positiven doch etwas zu verunsichern, und ich wollte mich nicht entscheiden, ehe ich den Meriva nicht auch zur Probe gefahren war. Also nichts wie auf die Bahn damit. Auch „der Kleine“ war eine richtige Giftsocke. Ist ja auch rund 260 Kilogramm leichter. Nur auf der Autobahn ging ihm ab 140  – jedenfalls im Verhältnis zum Zafira – die  Puste etwas aus. Ausserdem taten mir nach gut dreiviertel Stunden die Beine etwas weh. Die Sitze sind, obwohl ich ja kein Riese bin, mit den Beinauflagen zu kurz geraten. Muss ein Kleinwüchsiger probegesessen sein bei der Konstruktion. Ausserdem gefielen mir die äussere Form und das Interieur vom Zafira um einiges besser. Die Konstrukteure und Designer haben wohl ein klein wenig mehr Liebe reingesteckt. Klar, Liebe kostet. Der Zafi war auch rund 13'000 Taler teurer. Am nächsten Tag stand ich wieder vor der Garage und liess mir Mal vorrechnen, was für ein Loch mir so ein Zafira, wie ich ihn gern hätte, ins Portemonnaie frisst. Danach erbat ich nochmals den Autoschlüssel und liess mir erneut viel Zeit, um mich restlos von meiner Wahl zu überzeugen.

Ja, DER musste es definitiv sein. Ich hätte mir nichts anderes mehr vorstellen können, war völlig angefressen von diesem Traum in blau. Und so beschritt ich mit meinem Verkäufer die Phase der Details. Der Basispreis betrug SFr. 44'950.-. Ich hatte mir zuhause die Sonderausstattungen schon ausgesucht. Die Optionen würden mich an die 50’000-er Grenze heranführen. Ich muss allerdings sagen, dass die Zusatzausstattungsliste des Zafira OPC’s nicht besonders lang ist, dafür aber etwas tricky. Meine Optionen waren das adaptive Kurvenlicht mit Bi-Xenon, die Diebstahlwarnanlage, die hinteren getönten Scheiben in Kombination mit der Wärmeschutzverglasung, die Dachreling, die 19-Zöller und das FlexOrganizer-Paket, dass eine saubere Ordnung und festsitzende Gegenstände im hinteren Wagenbereich versprach.

„Fahren Sie viel in der Nacht?“, fragte mich der Verkäufer. „Nein“, entgegnete ich. „Dann brauchen Sie das Lichtpaket eigentlich nicht. Wenn man es nicht wirklich benötigt, ist es zu teuer in der Anschaffung und kostspielig, wenn Mal was kaputt geht“. Ich liess mich überzeugen. Ebenso sei die Diebstahlwarnanlage nicht wirklich ein Highlight. Sie piepse wohl bei Einbruch, sei aber sonst ohne weitere Wirkung. Die 19-Zöller würden den Wagen noch härter machen, er würde davon absehen. Recht hatte er schon, denn der Wagen fährt sich mit den 18-Zöllern im Sportmodus schon ziemlich hart. Ausserdem seien die Reifen eine ganze Ecke teurer. O.K., überzeugt. Dafür hat er mir die Klimaautomatik anstelle der serienmässigen manuellen Klimaanlage empfohlen. In diesem Paket war auch eine Solar-Reflect-Frontscheibe mit Grünkeil dabei. Die Entscheidung dafür habe ich nicht bereut.



Ich hab’ den Verkäufer als kompetent und bemüht empfunden, mich von einigen fixen Ideen abzubringen und mir dabei behilflich zu sein, den Endpreis des Fahrzeuges im Rahmen zu halten. Unter allen Titeln unterschrieb ich einen Kaufvertrag über SFr. 44'469.-. Als Lieferzeit veranschlagte der Verkäufer fünf bis sechs Wochen. Überglücklich und mit viel Vorfreude ging ich nach Hause. Nun könnten wir, die ganze Familie zusammen, noch viele sommerliche Ausflüge an den Bodensee unternehmen, wo mein Vater so gerne hinging, dachte ich mir. Leider verstarb er drei Tage später. Ich war völlig perplex über seinen Tod, denn ich hätte nicht erwartet, dass es mit ihm so schnell abwärts gehen würde. Bis zuletzt hatte ich daran geglaubt, er würde es wenigstens bis zu seinem 70. Geburtstag im November schaffen. In der Folge befasste ich mich neben all den Notwendigkeiten im Zusammenhang mit der Beerdigung und deren Folgen ausschliesslich mit „meinem“ Zafi. Ich studierte den Prospekt stundenlang von vorne bis hinten, war täglich bei „meiner“ Garage in Volketswil, um dort unzählige Zigaretten rauchend das Ausstellungsmodell zu betrachten. Manchmal ging ich auch zwei Mal am Tag hin, und nicht selten verbrachte ich dort weit mehr als eine Stunde. Ich denke, es war eine gute Ablenkung, mich so intensiv mit meinem künftigen Fahrzeug zu befassen.



Letzte Aktualisierung ( Freitag, 16 Februar 2007 )